Samstag, 8. März 2014

"Berta das Ei ist hart!"


Heute am internationalen Frauentag ließ ich mich beim Frühstück dazu hinreißen, über mein Frühstücksei zu meditieren. Ich merkte es nicht sofort. 
Es geschah wohl mangels Tageszeitung, das Küchenradio war ausgeblieben, die Katzen bettelten mal nicht um eine milde Gabe und der Nachbar verhielt sich ruhig. 
Spirituell gesehen befand ich mich im "Hier und Jetzt". Toll(e)! Das Ei war perfekt, das Eigelb weich, das Eiweiß hart.
Natürlich gibt es wichtigere Dinge, als ein Frühstückei, über die ich schreiben könnte. Ich will aber heute nicht. Basta. 
Stattdessen beginne ich, über Frühstücksei-Esser nachzudenken. Ich esse mein Frühstücksei immer mit Salz und immer vor allem anderen. Wenn das Eiweiß noch glibberig ist, würgt es mich. 
Mein Freund isst immer erst ein Brötchen, dann das Ei und dazu nochmal ein Brötchen. 
Eine Freundin isst zu ihrem hart gekochten Ei stets ein Marmeladenbrot. Mein Exfreund aß immer zum Ei Mayonnaise und dazu eine Leberwurstsemmel. Als ich mal erwähnte, dass ich das schon sehr speziell fände, antwortete er in vollem Ernst, er könne ja die Leberwurst nicht auch noch aufs Ei schmieren. 
Und meine Kollegin isst gar keine Eier, sie ist nämlich Veganerin. 
Und während ich so denke, merke ich, dass ich das Ei schon längst gegessen habe, und ich kann nicht mal sagen, wie es nun geschmeckt hat. Das war es dann wohl mit dem "Hier und Jetzt". Ich  mache das Radio an, Adel Tawil will irgendwen zurück haben, auf der Krim ist immer noch die Kacke am Dampfen und die Deutschen haben bei den Paralympics zweimal Gold geholt. Auf der A8 ist Stau und ich muss jetzt noch zum Markt - die Eier sind aus. Und jawoll, jetzt läuft auch wieder die Mucke vom Nachbarn. 
Schönes ereignisreiches Wochenende wünscht euch Koschka!


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