Sonntag, 17. März 2013

In Demut und Dankbarkeit - oder wie das Leben so spielt

Das Leben hat mir vor ein paar Wochen wieder mal eine Lektion erteilt. Genau genommen waren es mehrere auf einmal und ich habe bei fast jeder ganz genau zugehört.

1. Lektion:
Es ist hervorragend, beim Skifahren einen Helm zu tragen.
Nach einem Sturz lediglich ein Schleudertrauma anstatt eines Schädel-Hirn-Traumas davonzutragen ist ganz großes Kino! Die Gehirnerschütterung war übrigens auch nach ein paar Tagen kaum mehr spürbar.

2. Lektion:
Wenn man viel Glück hat, dann bricht der Oberarmkopf so, dass sich der Knochen nicht verschiebt. Ok, das Wasser im Knochen spannt die Knochenhaut und der entzündete Schleimbeutel ist auch nicht so angenehm, aber lieber das, als Schrauben im Knochen und eine Operation mit Spritzen und so. Igitt igitt. Für alle Nichtmediziner, und solche die es bleiben wollen: Wir sprechen hier vom Schultergelenk.

3. Lektion:
Wenn man dann krank geschrieben wird und sich schonen soll, dann hat das durchaus seine Berechtigung. Wenn man sich dann abends doch mit Freunden trifft, ein Wurstbrötchen isst (damals hat das Vegetarier-Experiment noch nicht begonnen) und einem dann der halbe Zahn weg bricht, dann spätestens ist es klar: Das Leben zwingt mich nach Hause auf mein Sofa in Schonhaltung.

Und nachdem ich den Sonntag in der Zahnklinik verbrachte, folgte ich dem Lebensratgeber.

Dann saß ich da, auf meinem Sofa. Jeden Morgen gab es eine Doppelfolge "Unsere kleine Farm" und nachmittags auf Sixx "Der Hundeflüsterer". Und dazwischen? Und davor und danach? Lesen.
Aber irgendwann wird man doch auf sich zurückgeworfen, wie es immer so schön heißt.
Und das hält man manchmal gar nicht aus. Dann habe ich nach langer Auszeit wieder mit dem Meditieren angefangen und drei Wochen später wieder mit dem Arbeiten.
Und als ich zur Nachsorge mit meiner Schulter beim Arzt war, kam aus dem Behandlungszimmer ein junger Mann heraus. Gut aussehend, Ende Zwanzig, schätze ich.
Und er hatte Krücken dabei - und ihm fehlte das linke Bein.
Da stand ich da, mit meiner verheilten Schulter und hielt ihm die Tür auf. Und war dankbar. Sehr.

Passt auf euch auf - Eure Koschka

1 Kommentar:

Anja Z. hat gesagt…

bei der textstelle mit dem abgebrochenen zahn hatte ich das bedürfnis zum klo zu rennen und mein leckeres frühstück wieder auszukotzen. ich hasse zähne, und schade dass man sie braucht!

manchmal ist das leben nicht mal mehr kein ponyhof, sondern einfach nur ein sumpfiges ruhgebiet im tiefsten nirgendwo...

alles gute!