Sonntag, 21. April 2013

Der Frühjahrsputz und mein Freund der Blockwart


Kühlschrankpoesie

Samstagmittag und langsam dämmert es, dass man noch einkaufen gehen sollte. 
1. In Kühlschrank gucken, was noch da ist
2. Im Kühlschrank sehen, dass noch viel da ist, aber mittlerweile leider auch schon einiges davon in die Tonne gehört. 
3. Das Leberwurstglas (leichter Schimmelansatz - man bedenke den Vegetariermonat) raus stellen
4. Dahinter noch zwei Gläser entdecken, bei denen der Inhalt nicht mehr so frisch erscheint
5. Liegt es am Frühling oder an der Tatsache selbst? In jedem Fall steht fest: Es sollte dringend der Kühlschrank mal wieder geputzt werden

Und verdammt: Dann gehts los. Alles raus. Das meiste in den Müll. Mülltrennung wird zu 80 Prozent beachtet. Die restlichen 20 Prozent sind drei Gläser, die ich nicht öffnen möchte. Sorry.
Kühlschrank putzen, wieder einräumen.
Vollen Müllbeutel entsorgen. 

Der Blockwart-Hausmeister steht im Treppenhaus und grüßt überfreundlich. Und während ich zurück grüße, schlägt der Müllbeutel in einem völlig dämlichen unvorsichtigen Moment gegen das Treppengeländer. Es klirrt - mehrfach. 
Blockwart sieht den Müllbeutel: "Isch da etwa Glas drin???"
Ich: "Ja." Erwischt!
Blockwart: "Sie wisset aber scho, dass Sie des net in der Mülleimer schmeiße dürfet?"
Ich lüge und sage: "Das ist auch kein Müll!" 
Ich drücke mich an ihm vorbei und verschwinde im Underground.

Da ich weiß, dass dieser Typ regelmäßig die Privatmülltonnen kontrolliert und auch schon mal das ein oder andere daraus entfernt hat, stelle ich den Müllbeutel erstmal in meinen Keller. In der Hoffnung, ihn demnächst nachts, kurz vor der Müllabfuhr in meine eigene Tonne zu legen. Vorsichtig, dass es nicht klirrt. Und wenn ich Glück habe, hängt nach der nächsten Müllabfuhr kein frischer Zettel am "Schwarzen Brett", auf dem höflich daran erinnert wird, was alles in den Hausmüll gehört. 

Schönes Wochenende noch - und immer schön Müll trennen! Eure Koschka

Donnerstag, 18. April 2013

Experiment Vegetarier - einen Monat - geschafft

Ein Monat ohne Fleisch! Geschafft! Das heißt fast! Da war das Thema mit dem Fisch. Naja. Für mich hab ichs geschafft. PUNKT.  
Zum Abschluss habe ich mir heute Mittag erstmal Maultaschen mit Kartoffelsalat bestellt. Sozusagen als Belohnung so ein bisschen Fleisch im Teigmantel. Und was soll ich sagen? Ich fand es nicht gut. Wäre ich mal lieber bei den Kässpätzle geblieben, die haben mich viel mehr angelacht. 

Fazit: 
Es war schwerer als ich dachte, gerade die ersten Tage war ich total auf Fleisch- und Wurstentzug und darüber selbst etwas erstaunt, um nicht zu sagen völlig außer mir! 
Überrascht war ich, wie groß mittlerweile das vegetarische Angebot in Restaurants, Supermärkten und in den Kühlschränken meiner Freunde ist. Sogar beim Lieblingsgriechen in Berlin gibts ne ganze Seite mit vegetarischen Leckereien in der Speisekarte. 
Überrascht war ich auch, wie hoch die Dunkelziffer der Vegetarier ist, bei denen man das jahrelang gar nicht merkte. Die machen einfach kein Gewese um ihr Essverhalten. Nicht so wie ich. 
Außerdem bilde ich mir ein bisschen ein, dass sich meine Haut über die letzten 30 Tage freut. 
Ich denke, ich behalte die Gemüsezeit noch ein bisschen bei. 

Unsere russische Putzfrau will mir nächste Woche mit Fleisch gefüllte Teigtaschen mitbringen. Ich sagte, dass ich gerade nicht so der Fleischesser sei. 
"Nein, Koschka! Nein! Ohne Fleisch nicht gut! In Fleisch viel Vitamine! Kennst du Karel Gott?"
Klar kenne ich den, ich hab sogar ein Autogramm - aber das nur am Rande.
"Seine Eltern nicht alt geworden. Haben beide nicht gegessen Fleisch. Karel Gott sagt, vielleicht sie länger gelebt wenn essen Fleisch."
Dann schau mer mal, wann das nächste Schnitzel wieder auf meinem Teller landet. 
Nur Gott allein kann das wissen. 

Gehabt euch wohl - eure Koschka

Dienstag, 9. April 2013

Und ewig lockt das Fleisch - 23 Tage ohne



Heute wurden ein paar Kollegen und meine Wenigkeit zum Frühstück eingeladen. Ein runder Geburtstag war der Anlass. Unsere Kantine hat, was Frühstück angeht, wirklich eine gute Auswahl. Dank unseres hauseigenen Metzgers vor allem eine reichhaltige Wurstauswahl.
Dienstags gibts obendrein noch frische Weißwurst mit Brezeln. Und wieder mal wird mir bewusst, dass diese Kantine von mir fast täglich die Vegetarier-Prüfung neu abverlangt.

Und während ich so überlege, ob ich mir eine Käsesemmel auf den Teller lege, eventuell noch mit einer Essiggurke garniert, oder gleich das Müsli essen soll, sagt mein Kollege zu mir: "Gell, die Auswahl für Vegetarier isch hier etwas mau."
Verdammt, denke ich mir. Woher weiß der, dass ich kein Fleisch esse? Sehe ich etwa doch schon so grau aus, wie in Jacob Heins Buch beschrieben?
Ich denke mir: "Stellen wir uns mal janz dumm, und fragen "wat is ein Dampfmaschin?""
Und ich sage: "Was?"
Und er antwortet: "Na hab ich Ihnen des noch net erzählt? Ich ess schon länger kein Fleisch mehr. Seit 'n paar Wochen."
AHA - er sucht also nur das Gespräch. Ein Leidensgenosse sozusagen.
"Oh, ich auch nicht. Seit drei Wochen! Also Fisch esse ich schon, aber kein Fleisch. Und am Anfang fand ichs wirklich schwer." Den letzten Satz sagte ich in der Hoffnung, auf ein wenig Verständnis zu stoßen. Vielleicht haschte ich auch nach einem kleinen Lob, wofür auch immer.
Er hörte mir zu, schaute mich an und antwortete: "Fisch ist auch Fleisch," und holte sich einen Kaffee.
Verdammt. Ich hatte es geahnt.

Guten Hunger - eure Koschka

Sonntag, 7. April 2013

Tag 21 - fleischlos

Noch zehn Tage und ich habe mein Experiment geschafft. 
Die Rouladen bei meinen Eltern gestern waren lecker - hab ich mir sagen lassen. 
Und während ich hier vor meinem Käseteller mit Oliven sitze, möchte ich euch zum Sonntag mal eine Buchempfehlung geben: "Wurst und Wahn - Ein Geständnis" von Jakob Hein.


Das Buch könnte dir gefallen, 
  • wenn du Vegetarier bist und dich dabei nicht so ernst nimmst
  • wenn du kein Vegetarier bist und dir militante Vegetarier auf die Nerven gehen
  • wenn du Vegetarier bist und überlegst, wieder Fleisch zu essen
  • wenn du Fleischesser bist und überlegst Vegetarier zu werden
  • wenn du einfach mal wieder laut lachen willst
  • wenn du Bücher von Jacob Hein magst
  • wenn du wenig Zeit hast, es ist nämlich mit seinen 100 Seiten recht schnell durchgelesen
Viel Spaß beim Lesen. 
Eure Koschka

Samstag, 6. April 2013

Der 20. Tag ohne Fleisch

Ich habe mich etwas rar gemacht in meinem fleischlosen Dasein. 
Und ich muss auch gestehen, es ist mir ungefähr eine Woche lang sowas von leicht gefallen, mich vegetarisch zu ernähren, genauer gesagt, habe ich mich veganisch ernährt. Also noch genauer gesagt, habe ich nichts gegessen, was Schatten wirft. Die Grippe hatte mich fest in ihrer Gewalt. Aber wie gesagt: sie hatte! 
Immer noch fleischlos habe ich eben die Einladung meiner Eltern zum Essen angenommen. Es gibt Rouladen. Lecker! Aber ohne mich. Für mich gibts Fisch. 
Und da war es, das Geständnis: Ich ernähre mich vegetarisch und esse Fisch. Also ernähre ich mich im Grunde nicht vegetarisch. Im Fachjargon heißt das wohl eher Pescetarier. 
Und nach meiner Grippe habe ich soviel Fisch gegessen, dass ich wahrscheinlich kurz vorm Eiweißschock stand. Ich denke mal, ich hab es gebraucht. Und ja, ich achte darauf, dass ich nur ehemals glückliche tote Fische esse. Followfish und so. Bin ich großer Fan von. 
In diesem Sinne, lasst es euch heute schmecken!
Bis bald - eure Koschka

Samstag, 23. März 2013

Übertreibe ich etwa...

...wenn ich ein bisschen jammere und behaupte, dass es sicher niemanden gibt, dem dieses Jahr schon genau das passiert ist? Und wir nehmen hier ganz bewusst mal den Satz "Schlimmer gehts immer!" raus. Natürlich gehts immer schlimmer und auch noch so am Rande bemerkt: Ich brauche keine praktischen Beweise an meiner selbst!
Hier meine Liste in diesem Jahr! In chronologischer Reihenfolge:
Schleudertrauma, Schulterbruch, Zahn abgebrochen, Auto angefahren, böse Erkältung mit Fieber, Magen-Darm-Grippe 
Und heute ist der 23. März. Hallo? Mein Freund meinte, ab nun gehts nur noch aufwärts. Und er meinte auch, dass es sicher nochmal jemanden gibt, dem das alles passiert ist. Und? Kennt ihr jemanden? Ich nicht.
Naja, aber so für meinen Teil, genug gejammert, es wird ja davon nicht besser und das Fieber geht glaub auch nicht vom Motzen runter. 
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber man kann es nicht oft genug sagen: Bleibt gesund!